Boesch - Tradition und Innovation
Mit der Übernahme der Bootswerft Treichler & Co. legte Jakob Boesch den Grundstein einer langen und erfolgreichen Firmengeschichte. Boesch-Boote besitzen weltweit anhaltende Nachfrage Dank der ausgezeichneten Qualität, Ästhetik und das Gefühl, etwas Besonders zu besitzen. Viele Wasserskivereine vertrauen Boesch-Boote dank dem patentierten Horizon-Gliding-Prinzip und der hohen Spitzengeschwindigkeiten.
- Biographie
- Stationen
- Typenverzeichnis
- Bilder / Dokumente
1920 – 1930: Die Gründerzeit
Den Grundstein für das BOESCH-Familienunternehmen legte der Bootsbauer boat builder - constructeur de bateaux ou canots - Строителъ лодокъ - fabricante di canotti o di imbarcazioni - constructor de barcas ó de boteс Jakob Boesch 1920, als er die Werft Treichler & Co. in Kilchberg am Zürichsee übernahm. Je nach Auftrag wurden Segel-,-Motor- und Ruderboote neu gebaut, überholt oder repariert. Walter Boesch, Sohn von Jakob, trat 1925 eine Lehre als Bootsbauer boat builder - constructeur de bateaux ou canots - Строителъ лодокъ - fabricante di canotti o di imbarcazioni - constructor de barcas ó de boteс im väterlichen Betrieb an. Er war von der Schnelligkeit der ersten Halbgleiterboote fasziniert und begann das Prinzip weiterzuentwickeln.
1940 – 1950: Quantensprung dank Horizon-Gliding
1938 heiratete Walter Boesch Rösly Jacober, die im Familienbetrieb bald zur unentbehrlichen «Finanz- und Innenministerin» avancierte. Kurz vor dem zweiten Weltkrieg wurden dank stärkeren Motoren aus den USA die ersten schnellen Vollgleitmotorboote gebaut. Die für damalige Verhältnisse beeindruckende Spitzengeschwindigkeit von 45 km/h war nur dank dem heute zum Begriff gewordenen BOESCHHORIZON-GLIDING-Prinzip möglich. Die Kriegsjahre mit der Benzinrationierung stoppten den Bau von Motorbooten. Also übertrug Walter Boesch sein Geschwindigkeits-Know-how auf den Segelsport.
1952: Durchbruch mit der ersten Serienproduktion
Der Nachholbedarf nach den harten Kriegsjahren brachte das Unternehmen dauernd in Kapazitätsengpässe. Nachdem Walter Boesch 1938 den Betrieb von seinem Vater übernommen hatte, stand er nun vor einer schwer wiegenden Entscheidung. Die Einzelfertigung war teuer und nicht sehr effizient. Sein Traum war es, ein schnelles Motorboot zu einem erschwinglichen Preis in Serie herzustellen. Ein sehr ehrgeiziger Plan. Doch schon 1952 sorgte er mit dem «Prototyp 500» für Furore. Der Prototyp der ersten BOESCH-Serie war 5 m lang, 1,76 m breit, wurde von einem 4-Zylinder-Motor mit 60 PS angetrieben und war dank dem BOESCH-HORIZON-GLIDING-Prinzip 48 km/h schnell. Der sensationelle Preis von Fr. 9’960.– bewirkte, dass die erste Serie von 30 Booten im Nu verkauft war. Der Durchbruch war gelungen. Von nun an spezialisierte sich die BOESCH-Werft auf die Entwicklung und den Bau von schnellen Motorbooten. Der Segelbootbau wurde 1956 eingestellt
1954 – 1960: Die Wassersportler entdecken BOESCH
Mitte der 50er-Jahre wunderten sich Walter und Rösly Boesch über
unerklärlich viele Aufträge aus Genf, dem damaligen Mekka des
Wasserskisports in Europa. Wie sich zeigte, eignen sich die minimale,
gut geformte Heckwelle, die Kursstabilität und die Wendigkeit der Boote
in idealer Weise für den Wasserskisport. Eine weitere angenehme Folge
des BOESCH-HORIZON-GLIDING-Prinzips. Der Wasserskisport wurde nun zur
ständigen Herausforderung für die Entwicklung der BOESCH-Boote und
inspiriert sie auch heute noch. Über 80 Wasserskiclubs von Europa bis in
den Iran trainierten hinter BOESCH-Booten. Praktisch sämtliche
Europameisterschaften zwischen 1960 und 1976 sowie die
Weltmeisterschaften zwischen 1963 und 1991 wurden mit BOESCH-Motorbooten
ausgetragen.
Ende der 50er-Jahre verfügte BOESCH über drei vollentwickelte
Typenreihen (500, 560 und 640), welche auch die Prominenz in ihren Bann
zogen: Die Gebrüder Sachs, Romy Schneider, Peter Kraus, Fredy Quinn, Udo Jürgens und viele andere mehr wurden zu begeisterten BOESCH-Boot-Besitzern.
1964: Ein weiterer Meilenstein – die Schichtbauweise
Die ständig steigende Nachfrage schöpfte das Rationalisierungspotenzial der Karweel-geplankten Bauweise sehr schnell aus. Eine USA-Reise von Walter Boesch leitete 1964 die Ära der BOESCH-Schichtbauweise ein, die heute noch erfolgreich andauert. Durch konsequente Verwendung von neu entwickelten Holzverleimungssystemen und Kunststoffbeschichtungen wurden die Nachteile der geplankten Bauweise eliminiert. Die BOESCHSchichtbauweise war die Antwort auf die aus Kunststoff gebauten Boote. Sie garantiert bei gleichem Gewicht eine wesentlich höhere Festigkeit. Diese neue Bauweise erforderte eine Neukonzeption der Typenreihe. Aus dem Typ 500 wurde 1965 der Typ 510, 1966 folgte aus dem Typ 560 der neue Typ 580 und 1971 entstand, bereits unter wesentlichem Entwicklungsanteil des frisch gebackenen Schiffbauingenieurs Klaus Boesch, aus dem Typ 640 der Typ 650.
1973: Die dritte Generation expandiert
Mit diesen Modellen war das Bauprogramm auf längere Zeit festgelegt und
der Kreis der BOESCH-Liebhaber vergrösserte sich noch einmal
beträchtlich. Zwei Drittel der gebauten Boote gelangten in
den Export. Am ursprünglichen Produktionsstandort, der Kilchberger
Werft, wurden die Verhältnisse zu eng. Am 1. April 1973 konnte die neue,
grosszügig konzipierte Produktionsstätte in
Sihlbrugg in Betrieb genommen werden, ein weiterer Meilenstein in der
erfolgreichen BOESCH-Geschichte. Diese Expansion wurde sehr stark von
der dritten Generation beeinflusst:
Klaus
und Urs, die Söhne von Walter und Rösly Boesch, treten zu dieser Zeit
in das Familienunternehmen ein. Klaus Boesch(rechts im Bild) hat an der
TU Hannover und am Institut für Schiffbau der Universität Hamburg
studiert und als Diplomingenieur abgeschlossen. Urs Boesch (links im
Bild) absolvierte eine Lehre als Motorenbauer bei Daimler-Benz in
Stuttgart und studierte an der FH Winterthur Maschinenbau mit einem
Abschluss als Ingenieur. Die erste grosse Herausforderung, die das
Quartett zu bewältigen hat, sind die Folgen des Ölschocks und
die mehr als 50%ige Abwertung des Dollars gegenüber dem
Schweizerfranken. Unter diesen Umständen ist ein Wachstum nicht mehr
quantitativ, sondern nur noch qualitativ möglich. Als erstes wird die
Typenreihe nach oben durch den 1975 neu entwickelten Typ 720 ergänzt.
Das neue Boot beweist seine Seetüchtigkeit bei einer Sturmfahrt von
Cannes nach Korsika bei Windstärke 6!
1970 – 1980: Holzbootbau als Marktnische
In den 70er-Jahren werden in Europa 90% der neu gebauten Boote aus Kunststoff hergestellt. Der Holzbootbau wird zu einer Marktnische. Qualitativ hoch stehender Bootbau, wie ihn die BOESCH Schichtbauweise erfordert, kann nur mit sehr gut ausgebildeten Fachkräften ausgeführt werden. Entsprechend werden bis heute ständig 6–7 Bootbaulehrlinge zu verantwortungsvollen Berufsleuten ausgebildet und nach der Lehre weiter gefördert. Nur so kann die Devise «Tradition & Innovation» umgesetzt werden. In diesem Sinn wird auch die Erneuerung der Typenreihe in Angriff genommen. Zwischen 1977 und 1981 entstehen die neuen Typen 530, 590 und 680. Das neu entwickelte Modell 680 Costa Brava de Luxe erschliesst mit seinen Qualitäten (klassische Linie, sportliche Fahreigenschaften und grosses Raumangebot) im oberen Segment einen neuen undenkreis. Zunehmend wird dieses Modell auch als Tender für Mega-Yachten verwendet.
Standorte
von | bis | in |
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Typenverzeichnis
Bezeichnung | Bootstyp | Konstrukteur | Bauzeit | Anzahl | Material | Motor | Maße (l x b x T) | |
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Boesch | 500 | Klaus Boesch | 1953 - 1964 | Mahagoni, Ahorn | Gray Marine 670, 60 - 116 PS | 5,00 x 1,83 | ||
Boesch | 510 | Klaus Boesch | 1965 - 1979 | Mahagoni, Ahorn | 5,10 x 1,83 | |||
Boesch | 530 | Klaus Boesch | 1980 - 1998 | Mahagoni, Ahorn | 5,30 x 1,83 | |||
Boesch | 560 (altes Modell) | Klaus Boesch | 1955 - 1965 | Mahagoni, Ahorn | 5,60 x 1,90 | |||
Boesch | Monaco 640 | Klaus Boesch | 1958 - 1971 | Mahagoni, Ahorn | 6,40 x 2,10 |